Berlin, Heizhaus der Uferstudios | 20. November – 18. Dezember 2019

FERMENT : MUTTERKORN Blog

FERMENT : MUTTERKORN ist eine vierwöchige Versammlung, ein Antoniusfeuer der Wahrnehmung, langsames Aufgehen.

Das Heizhaus der Uferstudios bekommt ein Rezept. Oder ist das Rezept der Raum?

Die Dosierung erfolgt über 4 x 2 – 5 Tage. Die Verordnung gilt dem Ende der Kultur.

Als Zutaten sind Hefen, Rabenbrot, Merja Kokkonen, Bakterien, Jan Vahl, Sepideh Ardalani, ein Ofen, Mikroorganismen, ein Kräutersaitling auf einem Haufen Erde, die gefiederte Schlange in der Schule des zärtlichen Denkens, Blauwale und Rudra im Spiel.

Fermente und Teige brauchen Zeit und Hände, auch die Teigkultur braucht Pflege und Wärme, deswegen ist FERMENT : MUTTERKORN in mehreren Phasen zwischen 24 und 109 Stunden durchgängig geöffnet und freut sich auf menschliche Zuneigung.
 

Die meisten Zutaten gären vor sich hin: Masken aus Brot, Elle van Campenhout, Robert Steijn, Taxonomien, Sake und geräuchertes Spuckebier neben Elsa di Meo, Brotschmuck und Tänzen für eingebackene Steine.

Ist die Brezel die Acht und die Unendlichkeit, ein Armband der geopferten Frau als Totenbraut oder doch eher der Widder oder die Eierstöcke der Göttin? Im Räucherofen hängt Rettich. Wer kümmert sich um das Feuer? Wer braut das Gift und wer destilliert die Medizin aus alten Spüllappen? Das erste Sauerkraut gibt es Anfang Dezember mit Maya Minder, Sara Mikolai, bunten Broten, Simo Vassinen und SanktPetri Schnee. Jetzt wissen auch alle wie gebacken und Teig angesetzt wird.

Das Zelt im Heizhaus wird seit Tagen von Menschen bewohnt, die nicht im Rezept standen, jetzt gehören sie dazu. Weitere Teile des Rezepts sind Gläser, Kühlschränke, Waagen, Nicola Hartl, Bruno Pocheron, geräucherte Shitake, Emese Czornai, Layla Nabi, eine andauernd köchelnde Steinsuppe, Gersten Miso, Wasser, Siebe und noch eine Schlange. In den letzten 48 Stunden windet sich die Schlange aus Tischen durch den Raum, sie trägt als Schmuck Fermente, Backwaren sowie Getränke auf ihrem Rücken. Bei Sonnenaufgang häutet sie sich und der Schmuck auf ihrem Rücken wird Tanz und Musik und Gesang und das Rezept wird ein Fest.

 

Ab dem 20.11.2019 sind Sie zu


FERMENT : MUTTERKORN eingeladen, dazu, sich in einen Prozess der Fermentation zu begeben, der uns alle einschließt. Was genau in diesem Prozess geschieht, bleibt abzuwarten und vielleicht auch bis zuletzt im Dunkeln.

FERMENT : MUTTERKORN wird als dauerhafte Zumutung die Rhythmen des Arbeitsalltags stören und unterbrechen, so wie Mutterkorn den Prozess der agrikulturellen Industrialisierung unterbrach und gestört hat. Essen Sie Steinsuppe mit uns und Seelen, backen Sie Brezeln und räuchern Rettich. Sie können über nacht bleiben, schlafen, an Workshops teilnehmen, etwas lesen oder einem Konzert beiwohnen. Aktuelle Informationen und detaillierte Zeitplanung immer auf ferment-mutterkorn.de

Idee & Konzept: apparatus (Thorsten Eibeler, Stefanie Wenner)

Von und mit: Sepideh Ardalani, Max-Philip Aschenbrenner, Emese Csornai, Elsa di Meo, Thorsten Eibeler, mimi ferments, René Fußhöller, Nikola Hartl, Merja Kokkonen, Sara Mikolai, Maya Minder, Jeannie Moser, Layla Nabi, Bruno Pocheron, Alina Schütz, Robert Steijn, Elle van Campenhout, Jan Vahl, Simo Vassinen, Stefanie Wenner, u.a. Gestaltung: Raiko Sánchez Presse & Produktion: björn & björn


Öffnungstage, immer 24 h geöffnet bei freiem Eintritt:

20. – 23.11.2019, 25. – 29.11.2019, 5. – 7.12.2019, 11. – 14.12.2019, 17. – 18.12.2019

Ort: Uferstudios / Heizhaus Uferstr. 23 & Badstr. 44 13357 Berlin www.uferstudios.com

Eine Produktion von apparatus. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.